Heute habe ich wieder eine Rezension für euch, aus der „Festa Dark Romance“ Kategorie.
Heute geht es um folgendes Werk:
Evie lebt in der Einöde von Texas und träumt davon, die Welt zu sehen. Sie ist schon 20 Jahre
alt, aber ihre paranoide Mutter lässt sie nicht aus dem Haus. Und dann, eines Tages, nimmt Evie all ihren Mut zusammen und läuft davon … Als der Trucker sie zum ersten Mal sieht, weiß er, dass er sie mehr will als alles andere. Und Hunter holt sich auf grausame Weise das, was er will – und lässt Evie nicht mehr frei. Während sie das Land durchqueren, spürt die Gefangene paradoxerweise zum ersten Mal das Gefühl von Freiheit. Doch Evie kann nicht vergessen, was Hunter ihr angetan hat und will fliehen. Aber sie könnte verlieren, was sie schon immer gesucht hat.
Da ich bis jetzt alle Bücher aus der Dark Romance Kategorie gelesen habe, und durchweg begeistert war, musste ich mir dieses Exemplar natürlich auch einverleiben. Durch die Vorgänger hatte ich sehr hohe Erwartungen an „Fernweh“, denn ich konnte mir erst gar nicht vorstellen was auf mich zukommen würde. Doch als ich dann ungefähr 50 Seiten gelesen hatte, wusste ich ganz genau, warum man diesen Titel für das Buch ausgewählt hatte.
Die 20 jährige Evie ist nicht wie andere in ihrem Alter, sie ist extrem eingeschränkt, da ihre Mutter an etlichen Ängsten leidet. Mit der Zeit wurde diese Krankheit schlimmer und schlimmer, und Evie wurde immer mehr daheim gefangen gehalten, ohne dass ihre Mutter sich Gedanken machte ob dies gut für ein junges Mädchen ihres Alters ist. Doch nachdem Evie in ihrer Kindheit ein schlimmes und traumatisches Erlebnis mit dem damaligen „Freund“ ihrer Mutter hatte, lebte sie nur noch vor sich hin. Trotz allem blieb die Sehnsucht nach einem normalen Leben, einem Leben außerhalb dieser vier Wände mit sozialen Kontakten, Freunden und vielleicht irgendwann einem netten Mann an ihrer Seite, obwohl sie sich sexuellen Kontakt dank ihres Erlebnisses momentan kaum vorstellen kann. Anders gesagt, sie weiß eigentlich nichts darüber.
Sie weiß nicht mehr was richtig und was falsch ist, was ein Mann mit ihr tun darf und was nicht. Evie hängt in ihrem Leben fest, wie in einem Käfig, bis sie sich eines Tages endlich dazu durchringt ihre Mutter zu verlassen und einen Ort zu erkunden, den sie jahrelang in einem Buch gesehen hatte. Dieses Buch, über die Niagarafälle hat sie ihr Leben lang begleitet und fasziniert. Als sie nun endlich den Absprung von zuhause schafft, und einige Zeit unterwegs ist mit ihrem Auto, möchte sie in einem alten Motel übernachten. Doch dort hat schon jemand ein Auge auf sie geworfen und wartet später sogar in ihrem Zimmer auf sie. Ohne das sie eine Wahl hat, vereinnahmt dieser fremde Mann sie für sich und tut mit ihr Dinge, die sie sich nie vorstellen konnte.
Er nimmt sie mit sich in seinem Truck und Evie sieht ihr Leben schon an sich vorbeiziehen, ahnt das es bald vorbei sein wird. Doch es kommt anders als sie dachte, denn dieser Fremde ist genauso gefangen wie sie. Ihn verfolgen ähnliche Dämonen wie Evie und in gewisser Weise sind sie sich gar nicht so unähnlich. Es beginnt eine Reise zwischen zwei Gefangenen, die sich abstoßen und doch wiederrum anziehen. Wird Evie aus diesem Teufelskreis entkommen und endlich frei sein können? Oder wird sie für immer in ihrem Käfig gefangen bleiben? Das erfahrt ihr in: Fernweh!
Für mich war es eine sehr interessante Geschichte, die einem zum nachdenken angeregt hat. Man versucht herauszufinden was ihr Entführer für Probleme hat und warum er Evie so etwas antut. Nach einer Weile habe ich sogar Mitleid für ihn empfunden. Die Autorin hat sich hier wirklich nur auf unsere beiden Protagonisten konzentriert, andere Charaktere die in diesem Buch vorkommen, fehlt es ein wenig an Substanz. Ich hätte ein wenig mehr Interaktion mit der Umwelt schön gefunden. Jedoch passt es wiederrum zur Geschichte der beiden, die sich von Menschen fast schon fernhalten. Der psychologische Aspekt ist nicht ganz so gut ausgearbeitet wie bei den anderen Dark Romance Büchern, die ich vorher las. Mir hat ein wenig die Spannung gefehlt, ein wenig mehr Action hätte es sein dürfen. Trotz allem fand ich es sehr interessant, nur ein wenig mehr Pepp wäre gut gewesen.
Für diejenigen die in das „Dark Romance“ Genre einmal hinein schnuppern möchten, ist dies ein gutes Buch für den Anfang. Hier wird man als Einsteiger langsam an die schwere Erotik und die oft körperliche Gewalt, die trotz allem mit dem Akt harmoniert, herangeführt, und kann entscheiden ob man damit klarkommt oder eher nicht. Deshalb würde ich es Einsteigern in dieses Genre gerne empfehlen. Für alle Leser, die schon einige der Dark Romance Titel gelesen haben, könnte dieses Buch etwas zu sanft sein. Wer es aber gerne etwas ruhiger mag, der ist hier absolut richtig.
Ich bedanke mich beim Festa Verlag für das Rezensionsexemplar und freue mich weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit. Ihr seid klasse!
Und jetzt wünsche ich euch ganz viel Spaß beim Lesen ihr Lieben, und ich bin auf eure Meinungen und Kommentare zum Buch gespannt. Bis zum nächsten Mal!