Heute habe ich euch die Rezension zum neusten Buch von A.L.Kahnau mitgebracht, was mich mitgenommen und berührt hat. Es geht um folgendes Werk:
Die Leute sagen, wir sind eine Familie voller Versager. Ein Vater, der trotz Arbeit seine Familie nicht ernähren kann. Eine Mutter, die bereits in ihrer Jugend ihr erstes Kind bekam und nun mit bald vier Kindern und Haushalt überfordert ist. Eine kleine Schwester, die in der vierten Klasse noch am Daumen lutscht. Ein großer Bruder, der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt und nachts sturzbesoffen in sein Bett kotzt. Und dann bin da noch ich. Ich bin die Schlimmste von allen. Denn ich betrüge jeden Einzelnen von ihnen. Jeden Tag aufs Neue.
Ich bin schon sehr lange ein großer Fan von A.L.Kahnau. Bisher habe ich jedes einzelne Buch von ihr geliebt. Von Der X-Reihe bis hin zu Dramen wie „Juli im Winter“, oder „Ich.Du.Niemals Wir.“, war jedes Werk einfach einzigartig und mitreißend. Dieses Mal habe ich mich ihrem neuen Buch gewidmet, was eine sehr bedrückende Stimmung bei mir hinterlassen hat, anfangs. Was es aber nur umso besser macht, da es dadurch absolut realistisch und authentisch rüber kam.
Johanna lebt mit ihrer Familie am Existenzminimum. Ihr Vater schuftet Tag für Tag, doch es reicht einfach kaum zum Leben. Ihre Mutter ist hochschwanger mit dem 4. Kind, doch schon jetzt herrscht extremer Geld und Platzmangel. Tommo, ihr großer Bruder wohnt auch noch Zuhause, denn er hat weder eine Ausbildungsstelle gefunden, noch einen Job. Als Johannas Mutter dem Schwangerschaftsende entgegen steuert, kommt Johannas Oma für einige Zeit zu ihnen Nachhause. Das heißt, noch weniger Platz, für die ohnehin schon zusammengepferchte Familie, und Johanna muss jetzt bei ihrem großen Bruder Tommo schlafen.
Joe hat dieses Leben einfach satt, sie möchte einfach nur einmal sein wie alle Anderen, wie ihre beste Freundin Nina, deren Familie recht wohlhabend ist, und nicht jeden Cent 3x umdrehen muss. Nicht mal Geld für ein paar neue Schuhe ist vorhanden, und dann steht auch noch der Geburtstag von Nina bevor. Wie soll Johanna es je schaffen ihre Armut vor ihren Klassenkameraden zu verbergen? Und dann ist da noch der beste Freund ihres großen Bruders, der sie eher als Schwester sieht, als eine junge Frau. Doch Johanna hat schon lange ein Auge auf ihn geworfen. Immer mehr wird sie in die Enge getrieben, und versucht mit aller Kraft zu verheimlichen, dass sie mehr als arm sind. Und so kommt es dazu, das sie anfängt zu stehlen…Und auf einmal erscheint ihr alles so viel leichter, auch wenn das schlechte Gewissen an ihr nagt. Doch das eine, anfangs gelöste Problem, bringt wieder etliche neue mit sich, und schnell wird klar, dass Joe sich in einer extrem misslichen Lage befindet.
Hier hat A.L.Kahnau wieder einen Volltreffer bei mir gelandet. Eine absolut realistische und emotionale Geschichte aufs Papier gezaubert, die mich wahnsinnig mitgenommen hat. Oft prägen Vorurteile unseren Alltag, viele sehen solch eine Armut und verurteilen die Menschen sofort. Doch was wirklich dahinter steckt, können sie nicht wissen. Jeder von uns kann in solch eine Lage geraten, jedem von uns kann es von heute auf morgen so ergehen. A.L.Kahnau lässt uns hier hinter die Fassade blicken, auf eine mitreißende Art und Weise, die man besser hätte kaum beschreiben können. Bis zum Schluss war es schwer das Buch zur Seite zu legen, da es mich oft zu Tränen gerührt hat. Ich habe mit Joe gelitten, gezittert und ihre Angst gespürt, in jeder Faser meines Körpers. Immer mehr zog die Spirale der Verzweiflung mich hinab, und ließ mich alles hautnah miterleben. Erst als ich das Buch schloss, konnte ich wieder aufatmen. Ein wunderbares und auch bedrückendes Werk, was mich auch im Nachhinein noch mitnimmt. Hier kann man nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen, denn A.L.Kahnau ist die Königin der Jugendliteratur, sei es die X Reihe oder ein Drama, sie beherrscht alles, und das mit einer Hingabe, die man beim lesen sofort spürt.
Ich danke dir, liebe Lena, für dieses wundervolle und realistische Rezensionsexemplar, und für deine Unterstützung. Ich hoffe wir werden noch sehr viele Bücher von dir lesen dürfen!
Und jetzt wünsche ich euch ganz viel Spaß beim lesen ihr Lieben, und freue mich auf eure Meinungen und Kommentare zum Buch! Bis zum nächsten Mal!
„Was möchtest du, Wölkchen? Was? Du kannst es mir sagen“. Frustriert schiebe ich seine Arme weg. „Was ich möchte? Ich möchte, dass du aufhörst, mich Wölkchen zu nennen. Ich möchte, dass du mich als das siehst, was ich bin: Eine junge Frau, kein kleines Mädchen mehr. Ich möchte nicht deine Schwester sein. Ich möchte…“, und dann tue ich etwas, das ich mir selbst niemals zugetraut hätte. Ich mache einen Schritt auf ihn zu und überwinde so den letzten Abstand zwischen uns. Die Hände lege ich auf seine harte Brust, dann stelle ich mich auf die Zehenspitzen und küsse ihn.
Besuche A.L.Kahnau auch auf ihrer Homepage: www.alkahnau.com oder auf Facebook.
Danke für deine rezi, ja Lena schreibt echt schön . Die xreihe habe ich durch gesuchtet… Und diese Geschichte ist bestimmt super wieder.lg Astrid
Danke für die tolle Rezension.
Ich hab das Buch auf meinem Reader und möchte mich ihm bald widmen. Bin schon so gespannt
Danke für die Rezi.