Die Arena – Band 1 – Grausame Spiele von *Hayley Barker*

Heute habe ich euch die Rezension zu einem Buch mitgebracht, welches mich tief berührt hat. Eine Dystopie die einem nachdenklich stimmt und einem bis zum Ende vollkommen fesselt. Sie erinnert einem an eine Zeit, die man am besten auslöschen sollte….

Die Arena (Cirque – Band 1)
Grausame Spiele
Autorin: Hayley Barker
Format: Gebundene Ausgabe, Ebook
Preis: HC 18,00 / Ebook 9,99
Verlag: Wunderlich (Rowohlt)
Seitenanzahl: 480
5 von 5

London in der nahen Zukunft. Die Gesellschaft hat eine Spaltung vollzogen: Die Pures leben komfortabel und luxuriös, während die Dregs ausgegrenzt, geächtet und unterdrückt werden. Manchen Familien der Dregs werden ihre Kinder entrissen und zum „Zirkus“ gebracht, wo die jungen Artisten zum Amüsement der Pures hungrigen Löwen begegnen oder waghalsigen Hochseilakte liefern.

Hoshiko ist der Star auf dem Hochseil – sie vollbringt jeden Abend Unglaubliches, 30 Meter über dem Boden, ohne Fangnetz. Jede Vorführung könnte ihre letzte sein – und genau darauf lauern sensationslüstern und mit fasziniertem Grauen ihre Zuschauer. Doch dann begegnet Hoshiko dem Sohn einer hochrangigen Pure-Politikerin, Ben, der den Zirkus besucht – und verliebt sich in ihn, gegen alle Regeln. Ben begreift erst nach und nach die Realitäten, die hinter seinem komfortablen Leben stehen und wendet sich gegen seine eigene Klasse – für Hoshiko, das Mädchen, das er liebt. Um sie zu retten, begibt er sich in tödliche Gefahr.

Es fühlt sich an, als wenn sich alles aus unserer Geschichte wiederholt. Die Arena ist wirklich eine kraftvolle Mischung aus Grausamkeit und Hoffnung, die einem die Sprache verschlägt.

Dregs sind mittlerweile der Abschaum der Gesellschaft, sie sind Einwanderer und ethnische Minderheiten, die man erst langsam aber sicher ausgegrenzt hat und jetzt hat man ihnen alle Rechte genommen. Alle Menschen die nicht rein englischer Abstammung waren, mussten in die Slums umgesiedelt werden. Immer stärker trennte man die Dregs von den Pures, genauso wie es schon in unserer Deutschen Geschichte vorkam. Nachdem man die Dregs zum niedersten Abschaum degradiert hatte, rief man den Zirkus ins Leben, indem nach und nach mehr von ihnen die gefährlichen Kunststücke übernahmen. Und umso öfter ein Dreg starb und umso höher die Zahl der Toten anstieg, umso berühmter wurde der Zirkus bei den Pures, die sich am Leid des „Abschaums“ ergötzten.

Hoshiko ist eine dieser Artisten, sie ist 16 Jahre alt und eine derjenigen die die gefährlichsten Manöver ausführt, nämlich den Hochseilakt. Alles zur Belustigung derjenigen, die sie alle zur Unterschicht erklärten. Doch dieser Zirkus ist nicht freiwillig von Dregs bevölkert. Man entreißt den Familien ihre Kinder schon in jungen Jahren und zwingt sie dort zu arbeiten. Essen, Schlaf und Freundlichkeit ist Mangelware in ihrem Leben. Dafür gibt es umso mehr Peitschenhiebe und Prügel, ob Kind oder Erwachsener. Ben dagegen ist ein Pure, ein Junge, hineingeboren in eine Familie, die in der Politik weit oben steht und das Gesetz gegen die Dregs antreibt. Als Ben mit seiner Mutter in die Vorstellung des Zirkus gehen darf, ahnt er nicht, dass er auf Hoshiko trifft und sich alles ändert an was er je geglaubt hat. Er sieht dieses hübsche Mädchen auf dem Hochseil und blickt auch hinter die Fassade des Zirkus. Denn die Zuschauer sehen nur eine glitzernde Welt, jedoch ist alles ganz anders. Es ist eine Welt voller Gewalt, Grausamkeit und Tod und die Dregs sind hilflos denen ausgesetzt, die sich für die überlegene Rasse halten. Es interessiert niemanden ob ein 6 Jähriges Kind erschossen wird, in ihren Augen sind Dregs nichts wert und sie haben weder ein funktionierendes Gehirn noch Gefühle. Deshalb ist es egal wie viele von ihnen misshandelt oder getötet werden. Die Pures wollen ihren Tod, am besten sofort und im Zirkus erwarten die Besucher genau das. Sie erwarten das Dregs sterben, damit sie etwas zu sehen haben. Der Zirkus ist ein Sinnbild eines Konzentrationslagers…

Die Arena hat mich eine emotionale Achterbahn durchleben lassen. Ich war von der ersten Seite an gefesselt vom Schreibstil der Autorin, sowie der Geschichte. Es hat mir so im Herzen weh getan, dass ich manchmal echt schlucken musste um nicht zu weinen. Es hat mich heftiger mitgenommen als ich erwartet hatte. Es ist als würde man in eine Welt reisen, in der das gleiche passiert, wie vor etlichen Jahren bei uns. Genau das macht diese Geschichte so glaubwürdig und unfassbar tiefgründig. Eine Liebe zwischen zwei Menschen, die nichts falsch gemacht haben aber in zwei verschiedene Gesellschaften hineingeboren wurden. Es ist herzzerreißend und wahnsinnig gefühlvoll gewesen, Hoshiko und Ben auf ihrem schlimmen Weg zu begleiten, der nicht nur mit Steinen gepflastert ist, sondern noch mit Dornen und Rasierklingen! Die Autorin konnte mich vollkommen überzeugen und hat mich in ihren Bann gezogen. Ganz und gar! Hoshiko und Ben, aber auch die kleine, süße Greta sind solch starke, solide Charaktere, dass man sie einfach ins Herz schließen muss. Hoshiko strahlt etwas aus, was einem gefangen nimmt. Nach all den Jahren, nach all der Folter und dem Hungern, ist sie immer noch so stark und widersetzt sich. Sie hat ihren Mut und ihre Entschlossenheit nie verloren, auch wenn sie denkt, dass es so ist. Ich habe selten solch einen beeindruckenden Charakter kennengelernt. Auch Ben, der in die wohlbehütete und reiche Pure Familie hineingeboren wurde, fängt an alles in Frage zu stellen, was man ihm je erzählt hat. Für ihn sind Dregs genauso Menschen wie er, sie sind sogar bessere Menschen als die Pures, denn sie würden niemals kleine Kinder abschlachten zu ihrer Belustigung. Ben wacht endlich auf und beschließt, nie wieder zuzusehen als wenn das alles normal wäre. Er ergreift Partei, obwohl das ein riesen Skandal auf den Plan ruft! Er hat mich einfach für sich gewonnen, ab dem Zeitpunkt als er sich für Hoshiko entschieden hatte. Die Liebe kann solch eine unglaubliche Macht besitzen.

Gott sei Dank erscheint der zweite Band schon im November 2019, denn ich muss unbedingt wissen wie es weitergeht. Diese Reihe könnte definitiv zu einem Jahreshighlight werden. Band 1 hat es jedenfalls schon in meine Favoriten Auswahl geschafft und ich bin sicher, die Autorin wird uns auch mit Band zwei überzeugen. Von mir gibt es eine 100%ige Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen für „Die Arena“!

Und jetzt wünsche ich euch ganz viel Spaß beim Lesen ihr Lieben und freue mich auf eure Meinungen und Kommentare zum Buch! Bis zum nächsten mal!

Hayley Barker hat fast achtzehn Jahre als Englischlehrerin gearbeitet, bevor sie sich in Vollzeit dem Schreiben widmete. Sie liebt Jugendbücher, und ihre Romane veröffentlicht zu sehen, ist für sie das größte Abentuer ihres Lebens. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Söhnen und einem etwas hyperaktiven Hund in Essex.

2 Kommentare

  1. Huhu meine liebe Mäusemama ?‍♀️ danke für diese umwerfende Rezi. Man kann das Buch mit dem Holocaust Deutschlands vergleichen. Das Buch steht ganz oben auf meinem SuB.

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